Havaneser Steckbrief
Steckbrief Havaneser
Was ist typisch Havaneser?
Kaum einer kann sich dem fröhlichen Wesen und verspielten Temperament des Havanesers entziehen. Rassevertreter sind wahre Frohnaturen und für jeden Schabernack zu haben. Sie sind freundlich zu jedermann und selbst Fremde werden stürmisch begrüßt, nachdem sie ordnungsgemäß durch kurzes Anschlagen angekündigt wurden. Kläffer sind die hübschen Havaneser im Gegensatz zu einigen anderen Kleinhundrassen hingegen nicht.
Die Rasse ist allerdings extrem anpassungsfähig. Sie können sich flexibel in verschiedene Wohnbegebenheiten einfügen und fühlen sich in einer kleinen Stadtwohnung genauso wohl, wie in einem Haus auf dem Land. Zudem finden sie sich schnell in die Routine ihrer Besitzer ein. Dabei sind sie mit dem ihnen gebotenen Spiel- und Bewegungspensum in der Regel sehr zufrieden, solange sie regelmäßige Spaziergänge bekommen und vor allem geistig ausreichend ausgelastet werden.
Die Intelligenz der Havaneser sollte nämlich nicht unterschätzt werden. Nicht umsonst waren sie beliebte Show Acts im Zirkus und auf Wanderbühnen. Der Havaneser lernt gerne Neues und mag geistige Herausforderungen. Dank ihrer hohen Intelligenz und Lernwilligkeit gilt die Rasse als gut erzieh- und leicht trainierbar. Ein Umstand, der besonders Hundeanfängern zu Gute kommt.
Mit Artgenossen jedweder Größe versteht sich der Havaneser in der Regel sehr gut. Natürlich hängt es aber auch von seiner Sozialisation ab, wie Begegnungen mit anderen Hunden ausfallen. Sein aufgeschlossenes und freundliches Naturell macht ihn jedoch normalerweise zu einem unproblematischen Spielkammeraden anderer Vierbeiner.
Befinden sich noch weitere Haustiere im gleichen Haushalt, so ist selbst dies ebenfalls meist kein Problem. Der Havaneser wird sie als gegeben akzeptieren. Dies gilt insbesondere dann, wenn sie bereits vor ihm da waren.
Was beschreibt das Wesen und den Charakter des Havanesers?
- Extrem verspielt
- Intelligent und sehr lernfähig
- Freundliches und fröhliches Naturell
- Anpassungsfähig
- Leicht erziehbar
- Liebt Aufmerksamkeit
- Aufgeschlossen gegenüber Fremden
- Kinderfreundlich und familientauglich
Wie sieht ein Havaneser aus?
Der Havaneser ist ein kleiner, aber durchaus kräftiger Hund. Markenzeichen ist sein 12-18 cm langes und üppiges Fell, das bevorzugt gewellt sein sollte. Unerwünscht sind hingegen das Kürzen der Haare mittels Schere oder das Trimmen des Hundes.
Es gibt ihn in den unterschiedlichsten Farben und Schattierungen. Reinweiß ist jedoch selten. Er trägt die befederte Rute über den Rücken gerollt oder als Krummstab. Sein Nasenschwamm ist entweder braun oder schwarz. Das Gangwerk des niederläufigen Havanesers ist elastisch und leichtfüßig und passt zu seinem fröhlichen Wesen.
Wie groß wird ein Havaneser?
Die Widerristhöhe des Havanesers sollte idealerweise zwischen 23 und 27 Zentimetern liegen. Der FCI-Standard der Rasse toleriert jedoch Abweichungen um 2 cm nach oben oder unten, was einen Rahmen von 21-29 cm ergibt. Ist der Havaneser kleiner oder größer, gilt dies als disqualifizierender Fehler. Der Hund entspricht demnach nicht dem vorgegebenen Rassestandard.
Wie schwer wird ein Havaneser?
Im Standard von 2016 ist kein Idealgewicht für die Rasse angegeben. Es gibt recht zierliche Exemplare mit gerade einmal 3 kg, aber auch robustere und schwerere Rassevertreter, die bis zu 8 kg auf die Waage bringen.
Am besten passt das Gewicht zum Stockmaß des Havanesers und bildet ein harmonisches Gesamtbild. So dürfen Hunde der oberen Stockmaßgrenze ruhig etwas mehr auf den Rippen haben, während die kleineren Havis etwas leichter sein sollten. Grob gesagt liegt der Gewichtsrahmen bei ca. 3,5 – 6 kg.
Wie wird der Havaneser sonst noch genannt?
Die ersten Havaneser auf Kuba wurden auch „Havana Silk Dog“ genannt. Die kleinen fröhlichen Hunde mit ihrem seidigen Haarkleid galten dort als Symbol für Luxus und waren die Lieblinge der feinen Gesellschaft. Außerdem ist der „Havi“, wie ihn seine Fans gern liebevoll nennen unter den alternativen Namen „Bichon Havanais“ und „Bichon Habanero“ bekannt.
Wie lange lebt ein Havaneser?
Die Lebenserwartung des Havanesers liegt bei 13 – 15 Jahren. Wie alt der Hund tatsächlich wird, hängt allerdings von verschiedenen Faktoren ab. Zum einen von seiner genetischen Veranlagung und ob beispielsweise Erbkrankheiten in ihm Schlummern. Denn auch wenn die Havaneserrasse sehr robust ist und wenig mit genetischen Krankheiten zu kämpfen hat, gibt es einige rassetypische Erkrankungen, an denen er leiden könnte.
Selbstverständlich gibt es aber noch eine ganze Reihe anderer Krankheiten, welche die Lebenserwartung des kleinen Wirbelwindes verkürzen könnten.
Auch Haltungsbedingungen spielen eine wichtige Rolle, wie etwa die Qualität des Futters, das gebotene Bewegungspensum, medizinische Versorgung oder Familienanschluss. Ein artgerechtes und langes Hundeleben kann vom Besitzer also durchaus beeinflusst werden und zu einer schönen Lebensspanne des Havanesers beitragen.
Hier gibt es mehr Tipps für ein langes Havaneserleben. Klick!
Kurzer Steckbrief Havaneser laut FCI- Standard
- Ursprung: Mittelmeerraum und Kuba
- Patronat: FCI
- Klassifikation: Gruppe 9 (Gesellschafts- und Begleithunde), Sektion 1 (Bichons und verwandte Rassen), Standard Nr. 250
- Größe: 23-27 cm (zulässig 21-29 cm)
- Gewicht: Im Standard nicht festgelegt
- Verwendung: Gesellschafts- und Begleithund
- Lebenserwartung: 13-15 Jahre
- Charakter und Wesen: Verspielt, fröhlich, menschenbezogen, anhänglich, intelligent, anpassungsfähig, leicht erziehbar
- Fellfarben: reinweiß (selten), falbfarben, schwarz, havannabraun, tabakfarben, rötlichbraun, Flecken und Brand sind erlaubt.
Für wen eignet sich der Havaneser?
Die Rasse eignet sich tatsächlich so gut wie für jedermann. Hundeanfänger werden an dem quirligen Havaneser genauso ihre Freude haben, wie Hundeprofis. Dank der ausgeprägten Intelligenz und Lernwilligkeit der kleinen Hunde sind diese nämlich leicht erziehbar und gut zu trainieren. Sie arbeiten mit Freude mit ihrem Besitzer zusammen und lernen gerne Neues.
Alles, was Du dafür brauchst, sind ein paar schmackhafte Leckerchen und viel Lob. Dafür legt sich der kleine Charmeur so richtig ins Zeug.
Der Havaneser ist also tatsächlich ein Anfängerhund, was aber nicht heißt, dass auch alte Hasen in der Hundehaltung nicht mit dem schlauen Kubaner auf ihre Kosten kommen. Wer sich für diverse Sparten des Hundesports interessiert, wie etwa Dogdancing oder Trickdogging, wird mit dem Havaneser mehr als zufrieden sein und bestimmt viel Spaß bekommen.
Geistige Auslastung ist bei der Rasse nämlich eigentlich fast noch wichtiger, als die körperliche Ertüchtigung. Der Havaneser ist auch mit gemütlichen Spaziergängen zufrieden, solange er daheim oder unterwegs sein Köpfchen anstrengen darf und mental gefordert wird. Dieser Umstand macht den kleinen Wuschelkopf übrigens auch für Senioren sehr interessant.
Schließlich passt sich der Havaneser dem ihm vorgegebenen Tempo an und begnügt sich auch mit weniger Auslauf.
Wer hingegen einen Hund sucht, dem das Stadtleben nichts ausmacht und der sich in einer kleineren Wohnung wohlfühlt, liegt mit dem Havaneser ebenfalls goldrichtig. Schenke dem menschenfreundlichen Vierbeier nur ausreichend Aufmerksamkeit und integriere ihn in Dein Leben. Immerhin steht er gern im Mittelpunkt des Interesses und liebt es, immer und überall dabei zu sein. Noch ehe Du Dich versiehst, wird der Havaneser zum lebhaften Mittelpunkt, und ist aus dem Alltag einfach nicht mehr wegzudenken.
Wer eine Tierhaarallergie hat, aber gerne einen Hund halten möchte, darf gerne einen zweiten Blick auf den Havaneser werfen. Schließlich unterliegt sein seidiges und langes Haarkleid keinem saisonalen Fellwechsel und auch sonst haart die Rasse eher wenig. Ein Test beim Hautarzt ist dennoch vorteilhaft. Allerdings kommt der Fellpflege darum eine besondere Bedeutung zu. Nur durch regelmäßiges Bürsten und Kämmen bleibt das Haar schön und frei von Verfilzungen und Knoten.
Ist der Havaneser ein guter Familienhund?
Aber ja, Havi und Familie ist sogar eine hervorragende Kombination! Der Havaneser ist ein Paradebeispiel für einen prima Familienhund und wird die Aufmerksamkeit seiner Menschen lieben. Zwar suchen sich die meisten Vierbeier dieser Rasse einen Lieblingsmenschen aus, zu dem sie eine besonders innige Beziehung haben, dennoch sind sie ihrem ganzen zweibeinigen „Rudel“ sehr zugetan.
Bedingt durch seine Menschenfreundlichkeit und seine Anhänglichkeit ist der kleine Havaneser allerdings nicht gern allein. Stundenlanges Warten allein zu Hause sollte dem Hund weitestgehend erspart bleiben. Besser, er wird gut und solide erzogen und kann problemlos überall hin mitgenommen werden. Denn nichts ist schöner für den Havaneser, als seine Menschen begleiten zu dürfen. Und wer hat den Wuschelkopf nicht gerne den ganzen Tag um sich?
Havaneser und Kinder – Was muss ich beachten?
Der Havaneser ist ein Verspielter, lustiger und sehr freundlicher Zeitgenosse. Er wird mit Begeisterung für jedes Abenteuer zu haben sein, dass sich seine kleinen zweibeinigen Freunde für ihn ausdenken. Die Kinder werden wiederum einen treuen und aktiven Hund bekommen, der nicht selten ein richtiger Mitverschwörer, Seelentröster und bester Kumpel wird. Insbesondere dann, wenn Zwei- und Vierbeiner gemeinsam aufwachsen.
Die Rasse gilt als sehr kinderlieb und familientauglich. Aggressivität und Dominanz sind dem Havaneser fremd. Dennoch sollte der Hund trotzdem von klein auf gut sozialisiert und an Kinder jedweden Alters gewöhnt werden. Im Gegenzug dazu sollten natürlich auch die Kinder über den richtigen Umgang mit dem Havaneser sensibilisiert und aufgeklärt werden.
Am besten gehen die Eltern mit gutem Beispiel voran und binden die Kinder zudem ihrem Alter entsprechend in die täglichen Pflichten der Hundehaltung mit ein. So können kleinere Kinder problemlos Aufgaben wie das Füttern übernehmen. Ältere Kids oder Jugendliche können hingegen bei der Pflege des Havanesers helfen oder ihn Gassi führen. So wird ein kleines Stückchen Verantwortung übertragen und Kinder lernen, dass ein Lebewesen Fürsorge und Aufmerksamkeit benötigt.
Trotz all seiner Gutmütig- und Kinderfreundlichkeit sollte der Havaneser dennoch nie mit kleinen Kindern allein gelassen werden. Er ist und bleibt ein Tier und reagiert vielleicht nicht immer so, wie erwartet. Werden die Drohgebärden und Warnungen des kleinen Kubaners missachtet (z.B. weil das Kind zu klein ist, um diese zu verstehen) und reißt ihm der Geduldsfaden, so könnte der Hund unter Umständen doch mal zuschnappen.
Erkläre also Deinem Nachwuchs, dass auf dem Havaneser nicht herum geklettert, ihm nicht am Schwanz oder Haarkleid gezogen oder er anderweitig in irgendeiner Weise ruppig behandelt wird. Stelle Regeln auf und setze Grenzen. So muss der Hund beispielsweise in Ruhe gelassen werden, wenn er seine Mahlzeiten einnimmt oder seinen Schlafplatz aufsucht.
Tipp:
Es gibt zierliche Havaneser, aber auch recht robuste und schwerere Exemplare. Das Gewicht der Rasse schwankt zwischen ca. 3,5 – 6 kg. Es gibt aber Rassevertreter, die sogar noch mehr auf die Waage bringen. Wenn kleinere Kinder im Haushalt leben, empfiehlt es sich, beim Kauf eines Havanesers eher einen Hund vom schwereren Typ zu wählen, als einen sehr kleinen und zerbrechlichen Vierbeiner von der unteren Gewichtsgrenze.
Welche Vorurteile gibt es gegenüber dem Havaneser?
1. Kleine Hunde, wie der Havaneser neigen zum Kläffen
Zwerg- und Kleinhunde werden gerne spöttisch als Fußhupen bezeichnet und als kleine Kläffer abgetan. Es gibt tatsächlich Rassen, die bei falscher Erziehung nervös werden und zum Bellen neigen. Terrier gehören beispielsweise zu den von Natur aus mehr „gesprächigeren“ Rassen. Der Havaneser ist allerdings ein eher ruhiger Zeitgenosse.
Natürlich gibt auch er brav Laut, wenn Fremde oder Besucher sich dem Haus nähern, das war‘s dann aber auch schon. Bei jedem kleinsten Geräusch anschlagen oder eifrig alles verbellen, ist dem Havaneser fremd. Sein Bellen ist auch nicht so hoch und schrill, wie viele es bei einem Kleinhund vermuten würden. Der Havaneser hat ein eher angenehmes und tieferes Bellen, das eigentlich nicht so recht zu seiner Größe passt. Wer ihn hinter einer Türe hört, würde vielleicht einen etwas größeren Vierbeiner vermuten.
Allerdings kann auch ein Havaneser zu einem Kläffer mutieren, wenn er nicht richtig ausgelastet und beschäftigt wird. Das Bellen wird dann zu einer Art Ersatzbeschäftigung und sollte schnellstmöglich unterbunden werden. Meist helfen schon mehr Bewegung und geistige Herausforderungen, um solche unerwünschten Verhaltensweisen zu unterbinden.
2. Der Havaneser ist ein niedlicher Schoßhund
Der Havaneser ein Gesellschafts- und Begleithund? Ja! Ein Schoßhund? Nur bedingt. Zwar liebt der Havi Streicheleinheiten, ist verschmust und kuschelt mit seiner Familie auch gern auf dem Sofa, allerdings sollte er als das angesehen werden, was er ist: Ein waschechter Hund mit all den Bedürfnissen, die auch größere Vierbeiner haben. Seine Zeiten als Schoßhund der feinen kubanischen Damen sind längst passe.
Ständiges Herumtragen ist zudem nicht gut für die körperliche und mentale Entwicklung des Vierbeiners. Außerdem benötigt der Havaneser Bewegung, liebt Spiele und stellt sich gern neuen Herausforderungen. Wer den Havaneser also nur aufgrund seiner kleinen Größe und seines schönen Aussehens halten möchte, sollte den Kauf noch einmal gründlich überdenken. Kein Lebewesen sollte hübsches Modeaccessoire sein, sondern seinen Bedürfnissen entsprechend artgerecht gehalten werden.
Der Havaneser als Therapiehund?
Der Havaneser hat so viele schöne und positive Charaktereigenschaften, da liegt es eigentlich nahe, dass er sich hervorragend für die Therapiehundearbeit eignet. Er ist sehr offen und freundlich, liebt Menschen und vor allem Kinder und ist darüber hinaus sehr verspielt und begeisterungsfähig. All dies kommt ihm bei der Ausbildung und späteren Arbeit zu Gute.
Zwar werden natürlich auch erfolgreich größere Rassen bei der Therapiehundearbeit eingesetzt, allerdings bevorzugen viele Menschen eher kleinere Hunde, da große Vierbeiner doch einschüchternd wirken können. Hier kann der Havaneser mit seiner kompakten Größe also ganz klar punkten. Doch nicht nur sein Stockmaß macht ihn zum idealen Therapiehund, sondern auch sein hübsches und drolliges Aussehen. Da verlieren große und kleine Patienten schnell die Scheu. Wer möchte nicht gern das bunte und seidige Fell streicheln, den Havaneser auf den Schoß nehmen oder neben sich im Krankenbett liegen haben? Ganz zu schweigen, mit dem kleinen Clown zu spielen und zu toben.
Neben der Arbeit als Therapiehund eignet sich der Havaneser noch für weitere Tätigkeiten, wie zum Beispiel:
- Schulhund (tiergestützte Pädagogik)
- Diabetikerwarnhund
- Besuchshund
Welche Voraussetzungen sollte ein Therapiehund mitbringen?
Obwohl sich die Havaneser-Rasse grundsätzlich hervorragend für die Therapiehundearbeit eignet, sollten ausgewählte Vierbeiner und natürlich auch ihre Zweibeiner gemeinsam gewisse Voraussetzungen erfüllen, um ein gutes Gespann bei dieser wichtigen Arbeit zu werden. Denn natürlich wird ein Hund nicht einfach so auf die Menschen losgelassen, denen er helfen soll. Im Gegenteil. Es gibt vorab eine theoretische sowie praktische Ausbildung. Um diese erfolgreich zu meistern, sollten auf jeden Fall die Rahmenbedingungen stimmen:
- Der Hund/Welpe stammt von wesensfesten Elterntieren ab
- Absoluter Grundgehorsam
- Beherrschung der Basiskommandos
- Mentale Belastbarkeit
- Umgang mit Stresssituationen
- Leinenführigkeit (sollte sich auch von Fremden problemlos führen lassen)
- Verträglich mit Artgenossen und anderen Tieren
- Hervorragende Sozialisation
- Menschenfreundlichkeit
- Zuverlässig abrufbar, auch bei großer Ablenkung
- Menschenansammlungen sind kein Problem
- Plötzliche laute Geräusche oder unerwartete Bewegungen bringen den Hund nicht aus der Ruhe
- Der Havaneser lässt sich von fremden Personen hochheben, festhalten, streicheln usw.
- Enge Bindung und vollstes Vertrauen zum Hundeführer
- Wesensfester Charakter
- Null Aggressionspotenzial
- Je nach späterem Einsatzgebiet des Therapiehundes kann eine spezielle frühe Prägung von Vorteil sein
Die spätere Arbeit kann in den unterschiedlichsten Einrichtungen erfolgen. In Krankenhäusern, Pflege- oder Altenheimen, Kindergärten, Behindertenschulen oder sogar im Gefängnis. Wichtig ist allerdings, dass der Havaneser neben seinem stressigen Job genügend Ruhe und Entspannung erfährt. Immerhin ist ein Dasein als Therapiehund harte Arbeit und erfordert volle Konzentration und Belastbarkeit. Der Havaneser braucht Nerven wie Drahtseile, je nachdem, wo er eingesetzt wird und sollte in seiner Freizeit einfach mal abschalten können und schlicht „Hund“ sein dürfen.
Gute Gene sind nur die halbe Miete
Viele Menschen entscheiden sich gerade wegen der vielen guten Charaktereigenschaften für den Kauf eines Havanesers. Doch damit sich die positiven und gewünschten Wesenszüge tatsächlich beim Hund festigen und voll entfalten, bedarf es doch etwas mehr, als guter Gene und wesensfesten Elterntieren. Selbst die beste Basis kann ruiniert werden, wenn der Havaneser falsch oder gar nicht erzogen wird, wenn die Sozialisation vernachlässigt wurde oder keinerlei Prägung stattfand. Selbst so ein drolliger und eigentlich freundlicher Zeitgenosse wie der Havaneser kann dann als Folge Unarten entwickeln oder sogar aggressives Verhalten an den Tag legen.
Damit Du einen wesensfesten Havaneser bekommst und viel Freude an Deinem Hund haben wirst, kannst Du auf folgende Begebenheiten achten:
- Kaufe nur bei einem seriösen Züchter
- Frage den Züchter, ob und wie er die Welpen bereits sozialisiert hat
- Was durften die kleinen Havaneser bereits alles kennenlernen (z.B. Autofahren, Stadtlärm)?
- Hatten die Hunde Familienanschluss?
- Kennt der Welpe andere Hunde und weitere Tiere?
- Hast Du Hundeerfahrung oder bist Du gewillt eine Hundeschule zu besuchen?
- Wähle einen Erziehungsstil, der ausschließlich mit positiver Verstärkung arbeitet und meide Bestrafungen jeglicher Art
Du musst Dich schon ordentlich ins Zeug legen, damit der Havaneser zu einem wohlerzogenen und charakterlich einwandfreien Hund heranwächst. Denn so leicht erziehbar die Rasse auch sein mag, von Nichts kommt auch Nichts.
Unterschiede im Wesen Rüde und Hündin?
Gerne werden Rüden oder Hündinnen gewisse Charaktereigenschaften zugesprochen. Rüden sind mehr dominant beispielsweise oder Hündinnen anhänglicher. Dies stimmt allerdings nur bedingt und bei weitem nicht immer. Du erhälst nicht automatisch bestimmte Wesenszüge, nur weil Du dem einen oder anderen Geschlecht den Vorzug gibst.
Damit Du einen Welpen bekommst, der zu Dir und Deiner Familie passt, solltest Du lieber den Züchter um Rat fragen und seinem Urteil vertrauen. Er kennt den Wurf ganz genau und kann beurteilen, welcher Havaneser eher zurückhaltend ist, wer gern den Spaßvogel der Truppe gibt oder welcher Welpe den Boss raushängen lässt. Meist hat dies gar nichts damit zu tun, ob es sich bei dem Kandidaten um einen Rüden oder eine Hündin handelt. Oft ist es reine Veranlagung und wird durch Eindrücke und Erlebnisse noch zusätzlich verstärkt.
Kann die Läufigkeit Verhalten und Wesen des Havanesers beeinträchtigen?
Mit der ersten Hitze der Havaneser-Hündin ist zwischen dem 6. Und 9. Lebensmonat zu rechnen. Meistens verläuft die erste Läufigkeit dabei etwas untypisch und ist weniger stark ausgeprägt. Später pendelt sie sich aber schließlich in regelmäßigen Abständen ein (ca. zweimal im Jahr). Natürlich nur, falls die Hündin nicht kastriert wird. Meistens erkennen Besitzer dann bereits im Vorfeld am Verhalten ihres Havaneser-Mädchens, dass die nächste Hitze bald losgeht.
Wie sich die Hündin während dieser Zeit verhält, kann jedoch von Hund zu Hund völlig unterschiedlich ausfallen. Einigen Damen merkt man die Läufigkeit kaum an, während bei anderen der Hormonhaushalt scheinbar Achterbahn fährt und sich das veränderte Verhalten sehr deutlich bemerkbar macht. Manche Hündinnen ziehen sich in dieser Zeit gerne zurück, andere suchen die Nähe ihres Menschen, werden anhänglich und verschmust und entwickelt einen regelrechten Nesttrieb. Plötzlich wird Spielzeug bemuttert und beschützt und niemand darf diesem Welpen Ersatz zu nahekommen.
Auch Scheinträchtigkeit kommt durchaus vor, ist in den meisten Fällen allerdings kein Grund zur Sorge und völlig natürlich. Wenn Du mit Deiner läufigen Havaneserhündin spazieren gehst, sollte diese angeleint bleiben. Bitte weise auch andere Hundebesitzer auf den Zustand der Hündin hin, insbesondere, wenn deren Hunde abgeleint laufen dürfen.
Rüden bleiben von diesen Hormonschwankungen natürlich verschont, was aber nicht heißt, dass sie nicht auch untypisches Verhalten zeigen können, wenn sich eine paarungsbereite Hündin in der Nachbarschaft befindet. Liebeskranke Verehrer jaulen und bellen mitunter sehnsüchtig nach ihrer Liebsten. Es gibt auch Kandidaten, die während dieser Zeit ihr Futter verweigern oder gar versuchen auszubüxen. Natürlich sorgt die Spur einer läufigen Hündin auf den täglichen Gassirunden für allerlei Ablenkung und so mancher wohlerzogene Rüde schaltet bei Kommandos plötzlich auf Durchzug.
Wie wirkt sich eine Kastration beim Havaneser auf sein Wesen aus?
Du solltest Dir bewusst sein, dass eine Kastration ein operativer Eingriff ist, für den es eigentlich keine medizinische Notwendigkeit gibt. Eine OP kann allerdings immer mit Risiken und Nebenwirkungen verbunden sein.
Es wird gerne behauptet, dass die Kastration die Rüden ruhiger macht und weniger dominant. Allerdings lässt sich dies nicht pauschalisieren. Während einige Hunde tatsächlich etwas gemütlicher werden, zeigt die Kastration bei anderen Vierbeinern keine Abmilderung unerwünschter Verhaltensweisen. Dies gilt insbesondere, wenn der Rüde bereits geschlechtsreif war. Selbst kastriert kann er demnach noch auf eine läufige Hündin reagieren oder eben dominant bleiben.
Wird der Havaneserrüde allerdings vor Einsetzen der Pubertät der Operation unterzogen, so können die Sexualtriebe durchaus unterbunden werden und der Hund verhält sich gegenüber Hündinnen dann oftmals neutral. Allerdings gilt eine so frühe Kastration als umstritten.
Bei Hündinnen sieht die Sachlage etwas anders aus. Hier konnte nachgewiesen werden, dass eine frühe Kastration (vor oder nach der ersten Läufigkeit) das Risiko für bestimmte Krankheiten herabsenken kann. So kommen beispielsweise Gesäugetumore weitaus weniger häufig vor, als bei nicht operierten Hündinnen. Wird die Kastration später vorgenommen, gibt es hinsichtlich Erkrankungen allerdings keinen signifikanten Unterschied mehr.
Nach der Operation kommt die Hündin außerdem nicht mehr in die Hitze, verliert kein Blut mehr und auch Nebenwirkungen, wie die Scheinträchtigkeit, unterbleiben. Allerdings sollte die Havaneserdame nicht aus Bequemlichkeit kastriert werden, nur weil Hygienemaßnahmen während der Läufigkeit als zu anstrengend empfunden werden. Ähnliches gilt für die Rüden. Wer hier mit dem Eingriff einzig und allein versucht, unangenehme Verhaltensweisen seines Havanesers zu unterbinden, sollte besser die professionelle Hilfe eines Hundetrainers annehmen und gemeinsam mit seinem Vierbeiner an dem Problem arbeiten.
Hast Du einen Havaneser? Was ist für Dich das typische an seinem Charakter bzw. Wesen? Bitte hinterlasse einen Kommentar!
Ab welchem Alter wird ein Havaneser Rüde Ruhiger ?..und er ist Kastriert
Hallo liebe Simone!
Was genau meinst Du mit ruhiger? Wie alt ist Dein Havaneser? Ist er im Flegelalter oder wurde er erst kürzlich kastriert?
Verhaltensweisen, welche durch die Sexualhormone gesteuert werden, können nach der OP abschwächen. Also ein sehr starker Sexualtrieb beispielsweise oder wenn Dein Havaneser gegenüber anderen Rüden sehr aggressiv reagiert. Dies gilt aber nur, wenn er diese als Rivalen hinsichtlich Fortpflanzung ansieht und er ansonsten Hündinnen und jungen Rüden bzw. Welpen (die keine Konkurrenz darstellen) eher gelassen begegnet.
Oft ist aggressiven Verhalten aber erlernt oder hat andere Ursachen (z.B. Verteidigung von Ressourcen wie Futter, Aufmerksamkeit etc.
Viele kastrierte Hunde verändern sich nach dem Eingriff kaum. Manchmal kann die OP Verhaltensweisen sogar verschlimmern.
Was bei vielen kastrierten Vierbeinern allerdings ein Problem darstellt, ist das zeitverzögerte Sättigungsgefühl. Dies führt oft zu Übergewicht. Hier kann ein Light-Futter helfen. Auch wirken einige Hunde etwas träger, da der Stoffwechsel durch die Hormonumstellung heruntergefahren wird.
Fazit:
Charakter, Temperament und Bewegungsfreude werden in der Regel kaum beeinflusst. Die Kastration macht den Havaneser tatsächlich nur ruhiger, wenn es um Verhaltensweisen geht, die durch die Sexualhormone gesteuert werden, die ja dann plötzlich wegfallen.
Liebe Grüße,
Vanessa